Gregor Laschen, geboren am 8. 5. 1941 in Ueckermünde/Vorpommern. Schulzeit in Vlotho und Minden. Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in Kiel, Zürich, Berlin, Würzburg und Bonn. 1967 Teilnahme an der Tagung der Gruppe 47. Mitarbeit am Contra-Kreis-Theater in Bonn und im Künstlerbahnhof Rolandseck. 1970 Promotion mit einer Arbeit zur Lyrik in der DDR. Ab 1972 Dozent für Neuere deutsche Literatur in Utrecht/Niederlande. Enger Austausch in diesen Jahren mit Erich Arendt und vor allem Ernst Meister. 1988 Initiierung der Übersetzungswerkstatt „Poesie der Nachbarn“ im Künstlerhaus Edenkoben. Wiederholte Reisen nach Skagen/Dänemark. Neben Lyrik literaturwissenschaftliche Arbeiten, Literaturkritik, Anthologien, Übersetzungen und Ausstellungskonzeptionen. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande. Laschen lebte in Utrecht und im Kunst- und Kulturzentrum Bahnhof Rolandseck, 2008 zog er nach Bremen um. Er starb am 2. 6. 2018 in Lingen (Ems).
* 8. Mai 1941
† 2. Juni 2018
von Stefan Wieczorek
Essay
Die Tragweite des poetischen Projekts Gregor Laschens und seine stets mitgeschriebene Gefährdung werden in ihren radikalen Setzungen augenscheinlich, wenn man das Gedicht „Im Fremdwort“ („Jammerbugt-Notate“, 1995) betrachtet, insbesondere die Sinn-Verschiebung, die zwischen zwei abweichenden Fassungen dieses Gedichts stattfindet. In Bild- und Reflexionsschleifen nähert sich der selbstreflexive Text den eigenen poetologischen Voraussetzungen. Diese begründen eine Poetik, in der die Sprache ...